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Die Highlights aus unserem Interview mit Lars Tönsfeuerborn

Das ungekürzte Interview finden Sie hier.

Blue Ribbon Deutschland: Du gehst ja selber ganz offen um mit deiner Gesundheit. Sprichst auch zum Beispiel bei Instagram offen darüber. Unsere Erfahrung zeigt, dass es sonst bei Männern oft schwieriger ist. Empfindest du das auch so?

Lars: Klar haben wir eine Entwicklung in den letzten Jahren erlebt, wo dieses ganze Männlichkeitsding, ein bisschen aufgebrochen wurde. Das klassische Männerbild: ‚du bist nur ein Kerl, wenn….‘ Aber es ist nunmal auch Fakt, dass wir da noch einen weiten Weg vor uns haben. Und so bin ich auch aufgewachsen. Ich bin in einer scheiß-konservativen Familie große geworden, wo es einfach keinen Platz für ‚Mimimi‘ gab. Auch nicht für Individualität. Du gehst arbeiten, machst dein Ding, hast nicht krank zu sein und musst das durchziehen. Das ist so toxisch. Ich kann schon verstehen, dass da noch viele zurückhaltend sind und Berührungsängste mit dem Thema haben. Machen wir uns nichts vor: Prostatakrebs und Hodenkrebs das sind Themen, da hat keiner Bock drauf.... (Hier geht es zum ungekürzten Interview)

 

Lars Tönsfeuerborn im Interview

Hund Gizmo liebt das Klicken der Kamera

Blue Ribbon Deutschland: In der LGBTQ+ Community…

Lars: LGBTQIA+… aber das ist eigentlich ein gutes Beispiel, wie fordernd wir in unserer Community sind. Dabei gehöre ich noch zu den konservativeren in unseren Reihen, womit ich mir auch nicht immer nur Freunde mache. Wir sind eine riesengroße und vielfältige Community und es ist gut, dass wir mittlerweile so sichtbar sind. Aber das kann auch schonmal dazu führen, dass wir Menschen überfordern. Und das ist eigentlich gerade so ein gutes Beispiel. Wenn Menschen mich dann schon so verunsichert angucken wie du und diese Buchstaben durchgehen und die Sorge haben, etwas falsch zu machen. Dann ist das ein Problem, was wir mittlerweile bereitet haben. Die Leute, also auch die Allies und die Gesellschaft sind verängstig davor, Dinge falsch zu machen. Da brauchen wir ein großes Umdenken. Es geht darum, dass wir aufklären und die Leute abholen. Nicht verurteilen, nicht an den Pranger stellen. Denn das können wir ganz großartig. Wir fordern das meiste an Toleranz. Daher setze ich mich seit einigen Wochen damit auseinander, ein Video dazu zu machen. Ich werde dafür auf jeden Fall geroasted. Aber ich werde das durchziehen, weil ich es als richtig empfinde. Wir haben so viel erreicht. Und wir sind gerade auf dem Weg, dass wir uns zu viel kaputt machen und das sollten wir uns auch auf die Fahne schreiben. Aber ich weiß eben auch, wie kontrovers das alles ist.

 

Blue Ribbon Deutschland: Spannend! Aber bezogen auf unser Thema: Was ihr ja eigentlich in besagter Szene, LGBTQIA+, (Lars: „Sehr gut!“), ausstrahlt, ist Offenheit, was Sexualität und Intimität angeht. Da stellt sich mir die Frage, ist da so ein Krankheitsthema dann ebenfalls etwas, was man offen behandelt?

Lars: Ich weiß keine Fakten, aber ich würde schon schätzen, dass wir da einen offeneren Umgang pflegen, weil wir auch einfach offener allgemein sprechen und uns oftmals offener verhalten. Alleine schon dadurch, dass ja auch jede Person so sein Schicksal mit sich trägt und eine ganz persönliche Geschichte mit sich trägt, ist man dafür auch viel sensibilisierter um letztendlich mit solchen Themen offen umzugehen. (Hier geht es zum ungekürzten Interview)

Blue Ribbon Deutschland: Für mich überraschenderweise gehen laut aktuellem Barmer Ärztereport auch bei den Frauen nur etwas über vierzig Prozent zum Brustkrebsscreening. Da hätte ich doch eine höhere Zahl erwartet.

Lars: Ich glaube schon, dass wir da noch viel Luft nach oben haben. Auch wenn das Thema bei den Frauen schon sehr präsent ist, hat das auch mit dem demographischen Wandel zu tun. Wir haben ja auch viele ältere Semester. Und da ist das glaube ich nicht so selbstverständlich. Gerade wenn sie aus konservativeren Zeiten kommen. Aber es ist die ganze junge Generation, die jetzt kommt, die ja sowieso diesen Wandel vorantreibt, wo die Leute alle mehr Macher sind und individuell sind und viel mehr darauf achten, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht, sondern das Leben wirklich auch gelebt werden will. Und natürlich wird da auch ein Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung ganz anders. Deswegen wundert mich diese Zahl nicht so sehr, aber ich glaube dass, wenn man in fünf bis zehn Jahren wieder diesen Schnitt zieht, die Prozentzahl sich gesteigert haben wird.
Was ich cool fand, war als VOX vor zwei Jahren diese Sendung gebracht hat. Das hat super viel bewirkt. Daraufhin bin ich auch losgegangen. Und mein bester Freund Jochen Schropp hat dabei mitgemacht, bei dem ja sogar etwas entdeckt worden ist. Das war noch nichts Fortgeschrittenes, aber zumindest musste da was gemacht werden. Man merkt dadurch, dass es ein präsentes Thema ist und um so schöner ist es, dass wir jetzt auch schon viel Aufmerksamkeit dafür schaffen. Deswegen habe ich auch direkt gesagt, das mache ich für Blue Ribbon gerne, wenn es um so etwas Wichtiges geht. Ich stehe allgemein für Gesundheit, insbesondere seelische Gesundheit, und mache da sehr viel und das auch immer gerne. Gesundheit, egal ob seelisch oder physisch, ist einfach wichtig.

Blue Ribbon Deutschland: Du gehst also selber auch zu Früherkennungsuntersuchungen?

Lars: Ich wollte das Prostatakrebs Screening im letzten Jahr schon machen. Aber da wurde mir gesagt: „Ne, du bist noch nicht in dem Alter.“ Worauf ich mich aber testen lasse, ist Hodenkrebs. Also das Abtasten. Das auf jeden Fall. Dennoch hoffe ich, dass ich das Prostatakrebs Screening demnächst anfangen kann.

 

 

Das ungekürzte Interview enthält viele weitere Highlights. Schauen Sie es sich gerne an! Klick hier.

Die Löffelbar in Düsseldorf - Unser Treffpunkt

 

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